HCS Human Capital SystemVirtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Anforderungsprofil für Führungskräfte



Kontext: "Anforderungsprofil für Führungskräfte."


Auswahl. Anforderungsprofil für:




Wesen des Widerstands gegen die Führung und die "Führer" und "Führerinnen", wie es Heinrich Keßler versteht.

Ein Widerstand richtet sich häufig gegen die Intensität der geforderten, geleisteten oder möglichen Gefolgschaft. Durch Widerstand wird die Distanz erhöht oder bewahrt zu den Personen, welchen gefolgt wird (werden soll, kann, darf, will, muss).

Widerstand sichert mehr Aufmerksamkeit sowohl bei dem übrigen Gefolge wie auch bei den Personen, welchen gefolgt wird. Durch die möglichen, erbetenen oder manchmal auch erzwungenen Auseinandersetzungen werden besser erkannt, geklärt, bewertet, gewichtet, akzeptiert oder abgelehnt:

  1. Wünsche,
  2. Bedürfnisse,
  3. Anliegen,
  4. Hinweise auf Chancen und Risiken,
  5. Potenziale,
  6. Alternativen,
  7. Anregungen zu Änderungen und Veränderungen,
  8. Forderungen,
  9. Erwartungen,
  10. Fehlendes, Fehler und Fehlentwicklungen.

Fehlt ein Widerstand, kann es leicht zur Verunsicherung der führenden Personen führen: Sie erhalten keine oder nur noch ungenügende oder die "falsche" Resonanz auf ihre Führung. Die Unsicherheit kann zu Zweifeln führen, ob die Führung noch besteht, akzeptiert ist und weiter geführt werden darf, kann, soll oder muss.

Manchmal richtet sich ein Widerstand nur gegen bestimmte Konsequenzen der Gefolgschaft. Es geht dabei z.B. um:

  1. Bequemlichkeit,
  2. Beibehaltung von Gewohnheiten,
  3. Abwehr von Neuerungen,
  4. Unwille gegen Veränderungen.

Wird "es" dem Gefolge dann "leichter gemacht", wird der Widerstand oft rasch aufgegeben.

Widerstand zeigt sich häufig als:

  1. Kritik,
  2. Bedenken,
  3. Vorbehalte,
  4. Mahnungen, Warnungen,
  5. Vorschläge,
  6. Ratschläge,
  7. Protest,
  8. Weigerung, Verweigerung,
  9. Boykott,
  10. Sabotage.

Vom Widerstand zu unterscheiden sind z.B.

  1. Nörgelei,
  2. Besserwisserei,
  3. Lustlosigkeit,
  4. Rechthaberei,
  5. Machtspielchen,
  6. Streit,
  7. Streik.

Widerstand bindet und schwächt die Führung insbesondere durch die Kräfte und Energien, die durch den Widerstand gebunden und für den Widerstand verwendet werden (dürfen, können, sollen, müssen).

Der stärkste Widerstand ist der passive Widerstand. Er täuscht und enttäuscht sowohl die führenden Personen als auch das übrige Gefolge und am Schluss meistens auch die Personen, die mit passivem Widerstand ihre Zwecke verfolgen (wollen, können, dürfen, sollen, müssen).

Die führenden Personen verlieren mitunter auch einfach die Freude und die Lust an ihrer weiteren Führung. Sie wollen nicht ständig sich rechtfertigen oder irgendetwas Offensichtliches zusätzlich begründen müssen oder in ihrer Beweglichkeit stetig durch Fesseln behindert werden. Wird die Führung durch die führenden Personen aufgegeben und den Widerständlern überlassen, übernehmen die widerstehenden Personen in der Regel niemals die Führung. Wenn doch, dann nur interimistisch, kommissarisch oder für eine begrenzte Übergangszeit. Die im Widerstand geforderten Neuerungen oder Erhaltungen werden sehr oft schnellstens (ersatzlos) aufgegeben.