HCS Human Capital SystemVirtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Anforderungsprofil für Führungskräfte



Kontext: "Anforderungsprofil für Führungskräfte."


Auswahl. Anforderungsprofil für:




Führungsmittel.

Das stärkste Führungsmittel ist das Vertrauen. Es wird geschenkt.

Wird formal oder öffentlich "das Vertrauen ausgesprochen", ist damit immer die Aussage verbunden, dass der Führungsauftrag nach den Vorstellung der Gefolgschaft ausgeführt wurde und weiterhin gilt. Die Filter, besser: Bedingungen, Voraussetzungen und Messlatten für den Führungsauftrag werden in der Laudatio, in der Begründung der Auswahl oder der Wiederwahl oder durch Statute, Satzungen oder konkrete Schwerpunkte oder Ziele festgelegt. Es ist eingeübt, dass sich die formal eingesetzten Führungskräfte von Zeit zu Zeit den Führungsauftrag bestätigen und erneuern und dabei neu ausrichten lassen.

Zu den Führungsmitteln zählen auch die Berechtigungen oder mitunter auch Verpflichtungen zu Sanktionen. Es geht um Lob, Kritik, Tadel, Verbote, Strafen, Betrafungen, Bevorzugungen oder Benachteiligungen. Die Führungsmittel sind in der Regel an hierarchische Positionen gebunden: Sie stehen jenen Personen zur Verfügung, welche die jeweilige Position "besetzen". Durch Gesetze, Satzungen und Beschlüsse werden die Möglichkeiten und Grenzen der Sanktionsmittel "mit" der Gefolgschaft festgelegt. Die Gefolgschaft "weiß" also, was auf sie zukommt oder zukommen kann.

Führende Personen, die das Vertrauen ihres Gefolges genießen, benötigen in der Regel darüber hinaus wenig Führungsmittel.

Führende oder Führen-Wollende Personen, welche das Vertrauen nicht (mehr) genießen oder rechtfertigen, greifen rasch und häufig zu Sanktionsmitteln. Aus dem nie erhaltenen oder verlorenen Vertrauen des Gefolges wird Angst und schließlich Schrecken. Für die Ausübung der Sanktionsgewalt werden willige Erfüllungsgehilfen gesucht, gefunden und eingesetzt. Sie erhalten Privilegien.

Die Angst stärkt die Wachsamkeit des Gefolges und schützt es gegen die Führung, damit im Extremfall zumindest Leib und Leben durch die Sanktionen und Gewaltanwendungen unversehrt bleiben.

Je größer die Gefolgschaft, umso mehr sind die führenden Personen auf Erfüllungsgehilfen, "Stäbe" und Helfershelfer angewiesen, die im Namen und für die führenden Personen gegenüber dem Gefolge auftreten und die führenden Personen vertreten. Das Gefolge klüngelt gerne mit den Personen "aus der zweiten oder dritten Reihe", schützt sich vor ihnen oder nutzt sie als Boten und Interessensvertreter (aus). Die Loyalität des Gefolges in der "zweiten und dritten Reihe" wird in der Regel mit Privilegien gestützt. Besonders wirksam erweisen sich die Einräumung einer "Hausmacht" verbunden mit Möglichkeiten, Eigeninteressen mit funktioneller Macht zu verknüpfen.