Begriff: Indirekte Führung

Begriff: Indirekte Führung.

Indirekte Führung zeigt sich vielfach als Hilfen und Interessensvertretungen für die Geführten.

Führende Hilfen ergreifen die Führung z.B. in Notlagen, bei Unfällen, Störungen oder Katastrophen. Die Personen, welche anlassbezogen die Führung ausüben, bereiten sich in der Regel auf die begrenzte Führung vor, in welcher die Bedürftigen nicht mehr in der Lage sind, sich selbst zu führen oder zumindest zu retten. Häufig haben die Geführten keine Wahl. Sie sind oftmals im wahrsten Sinne des Wortes "ausgeliefert". Beispiele:

Ersthelfer,
Ärzte,
Polizei,
Feuerwehr,
Interessenvertretungen,
Rechtsvertretungen,
Behörden,
Parteivertretungen,
Vertretungen der Wissenschaft,
Vertretungen der Forschung.

Das Gefolge organisiert sich häufig zu Interessensverbünden, um "gegen" die führenden Personen besser die Eigeninteressen durchsetzen zu können. Die den Interessensverbund vorsitzenden Personen wird jedoch keine Gefolgschaft geleistet: Sie leisten auch keine Führung. Bei den Interessensvertretungen geht es häufig um die Abwehr von Veränderungen, Verschlechterungen, Benachteiligungen sowie um den Erhalt von Privilegien oder Schutz. Es geht in der Regel um den Aufbau einer Gegenmacht, durch welches die Macht der übergeordneten Personen und Vertreter von Organisationen oder Organisationseinheiten erschwert, kanalisiert, eingefordert, verstärkt oder geschwächt wird. Die Führungsleistungen begrenzen sich auf die Möglichkeiten zur Gegenmacht und deren Erfolgsaussichten.

Das Gefolge wird geführt durch die Sicherung des Zusammenhalts, jedoch weniger füreinander, sondern als "Gemeinschaft", die in der Regel "gegen die Oberen" gerichtet ist, sich von ihnen abgrenzt und die Zugehörigkeit "zu den Oberen" sicher ausschließt.

Erlöschen die gemeinsamen Interessen, zerfällt das Gefolge oder es erfindet neue "Ansprüche", die es zu fordern oder zu verteidigen gilt.