HCS Human Capital SystemVirtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Anforderungsprofil für Führungskräfte


Kontext: "Anforderungsprofil für Führungskräfte."


Auswahl. Anforderungsprofil für:



Schwund der Führung oder: "Wie die Führung verschwand". Oder. "Wie die Führung verloren ging."

Der Mangel an "positiven Führungsbildern" lässt sich insbesondere am Schwund der Führungsleistungen in Organisationen wie folgt nachvollziehen:

  1. Aus "Führern" und "Führerinnen" (bereits 1982 selten in Organisationen anzutreffen) wurden "Unternehmer". Es verschwand die geistige Führung der Menschen. Übrig blieb die Führung von Organisationen.
  2. Aus "Unternehmern" wurden "Gesellschafter". Es verschwand die Führungsverantwortung für die gesamte Organisation und für die Menschen und ihre Familien, die für sie tätig waren. Übrig blieb die Betriebswirtschaft.
  3. Aus "Gesellschaftern" wurden "Vorgesetzte". Es verschwand die Führungsverantwortung für die Familien und das Umfeld der Mitarbeitenden. Übrig blieb die Führung der unmittelbaren Mitarbeitenden.
  4. Aus "Vorgesetzten" wurden "Leiter" z.B. von Bereichen, Geschäftsgebieten, Fachgebieten, Projekten. Es verschwand die Führungsverantwortung für die Mitarbeitenden und Beteiligten. Übrig blieb die Führungsverantwortung für die Ausrichtung der Beteiligten an Zielen und Ergebnissen.
  5. Aus "Leitern" wurden "Manager", die sich "nur noch" für das laufende Geschäft kümmerten. Es verschwand die Führungsverantwortung für die Ausrichtung an Zielen und Ergebnissen. Übrig blieb die Führungsverantwortung im Alltag und im laufenden Geschäft.
  6. Aus "Managern" wurden "Controller", die sich nur noch um die wirtschaftlichen Ergebnisse und deren "Optimierungen" kümmerten. Es verschwand die Führungsverantwortung für den Alltag und das laufende Geschäft. Übrig blieb die Ausrichtung an der Erreichung bestimmter Merkmale von Ergebnissen. Aus dem Gefolge wurden Kostenfaktoren und "Ressourcen", die es zu "optimieren" galt oder gilt.
  7. Aus "Controllern" wurden so genannte "Investoren", denen es gleichgültig scheint, womit ihr "investiertes Geld" (mehr nicht!) vermehrt und vermehrt zurückfließt. Es verschwand die Ausrichtung an den Kostenfaktoren und Ressourcen. Die Organisationen, ihre Führung und das Gefolge wurde zum "Humankapital". Es verschwand die geistige Führung.
  8. Aus "Investoren" wurden "Technologien", die Menschen aus der Führung ausschlossen, z.B. zurzeit mit "... 4.0" bezeichnet: Menschen haben nur noch Platz in den Lücken zwischen den Technologien, die alles beherrschen und die Anpassung der führenden und geführten Personen erfordern und erzwingen. Es verschwanden Ethik und Moral aus der Führung. Übrig blieb die Fernsteuerung von Gefolge und Massen durch anonyme Hintermänner und Hinterfrauen.
  9. Aus "... 4.0" werden "Führungsroboter", die Menschen zu ihrer Gefolgschaft zwingen. Es verschwanden die Führungsbeziehungen. Übrig blieben die Betriebsanleitungen und die Verantwortung für einzelne Funktionen.
  10. Aus "Führungsrobotern" werden "Datenkonzerne (Medienkonzerne, Datennetzwerke)". Sie ersetzen die reale Welt durch virtuelle, simulierte Cyperwelten. Der Mensch wird zum Avatar der Maschinen. Er verliert die Selbstführung und wird direkt ferngesteuert. Der Blick durch die Cyperbrille ersetzt die Realität und schafft manipulierte Wirklichkeiten. Es verschwand die Verantwortung für einzelne Funktionen sowie für gemeinsame Werte. Übrig blieb die Verantwortung für die Verwendung und Ausnutzung der Verwendung von Daten zu beliebigen Zwecken.

Und die Moral von der Geschicht':

Führung wird immer mehr anonym, vermasst, vermassent, gesichtslos und verantwortungslos.

Das Bedürfnis nach personaler Führung, das in jeder sozialen Gemeinschaft entsteht und sie zusammenhält, bleibt unbefriedigt, wird ausgenutzt und letztlich immer mehr frustriert. Der Zusammenhalt wird mit immer mehr Gewalt ermöglicht, erzwungen oder erhalten.

Die Suche nach Führung und führenden Personen bleibt.

Es scheint höchste Zeit zu sein, dass Menschen sich (endlich oder wieder) darum kümmern, wie sie geführt werden wollen und wie sie Führung ermöglichen, zulassen, entwickeln, mittragen. Ein erster Schritt könnte in einer höheren Bewusstheit ihrer Gefolgschaften liegen. Für die Antworten auf die Frage: "Wem folge ich?" und "Was folgt daraus?" braucht es mehr Verantwortung von allen.

So könnte ein Prozess in Gang kommen, der (wieder) eine "positive Führung" ermöglicht, erfordert und wirksam werden lässt. Es werden (hoffentlich) viele Beispiele von "positiver Führung" entstehen, die eingeübt und entwickelt werden können. Vielleicht trägt das Anforderungsprofil dazu bei, dass (wieder) mehr Personen Führungsverantwortung übernehmen (wollen, können, dürfen, sollen oder müssen).